Haus am See | Hergiswil NW | 2006
Das steinerne Chalet aus den Vierzigerjahren liegt direkt am Vierwaldstättersee. Mit der Sanierung des Wohnhauses wurde seeseitig auch ein offener Anbau mit einer grosszügigen Terrasse realisiert. Der ursprüngliche Balkon, drei Stufen tiefer gelegen als das Wohngeschoss, lag direkt auf dem Dach einer vorgelagerten, vom Haus statisch abgekoppelten Grotte. Der neue Anbau mit einem windgeschützten und teilweise überdachten Sitzplatz ist auf dieser bestehenden Kellererweiterung abgestellt.
Die Struktur des Wohnhauses erwies sich für eine grosszügigere Interpretation des Wohnens als ideal. Durch kleine, präzise Eingriffe wurden die Räume der Wohnbibliothek, des Essbereichs mit Cheminée und der Küche miteinander verbunden. Der ursprüngliche Erker wurde durch ein Panoramafenster ersetzt, das den einmaligen Blick über den See auf die Landschaft auch von innen zum Erlebnis macht.
Auf der Suche nach dem geeigneten Holz für die Fassadenverkleidung des bestehenden Gebäudes und des neuen Anbaus führte der Weg auch ins Tessin. Auf einem gemeinsamen Ausflug nach Tegna und ins Onsernonetal viel der Entscheid klar zugunsten der Edelkastanie.
Die Romboidschalung des Wohnhauses, geschützt durch das bestehende, teilweise weit auskragende Vordach, wurde geölt und erweckt so einen möbelhaften Eindruck. Die vertikale Lattenverkleidung des Anbaus ohne Vordach wird nach zweimaligem Ölen der Witterung überlassen.
Mario Kunz | Fotos
Nadja Iseli | Modell
Sonntagszeitung | 28.01.2007
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